Reisebericht Hausbooturlaub Tag 2: Von Werder/Havel nach Plaue

Leinen los – wir kommen

Am Morgen wachten wir auf, die Nacht war sehr ruhig verlaufen, da das Hausboot trotz Wellengang sehr wenig schwankte. Wir frühstückten, da bemerkten die Hausbootvermieter, dass bei der vorherigen Tour das Ladegerät der großen Akkus kaputt gegangen war, er fuhr sofort los und kaufte einen neues und teures, baute es ein und trotz dieser Komplikationen kamen wir pünktlich am Samstag gegen Mittag los. Wie sich auf der Tour rausstellte, wurden unsere Batterien kräftigst geladen. Wir hatten über den verbauten Wandler immer Strom, der Kühlschrank war immer kalt und unsere elektronischen Geräte hatten im genug Saft.

Start: Großer Zernsee, unter der Autobahnbrücke vom Berliner Ring durch, der Havel flussabwärts folgen, über Phöben und weiter nach Ketzin, alles klappte reibunglos, und wenn uns eine Welle mal aus dem Kurs brachte, steuerten wir gegen, und weiter konnte es gehen. Das Hausboot fährt sich toll, es schaukelt wenig und hält gut seinen Kurs. Wir hatten mittlerweile 1 ½ Stunden Fahrzeit auf unserer Hausbootuhr und der Trebelsee kam in Sicht, da will man bei 25 °C gute Bademöglichkeiten nutzen … doch der See erwies sich als äußerst verkrautet und windig, und so fuhren wir weiter. In einem der kleineren Havel- Arme auf der Höhe von Deetz hielten wir an, warfen einen Anker und gingen baden. Durch die hintere Erhöhung durch den Motor hatte man einen Startblock, und damit auch für Sprung- Fans wie z.B. mich, ein echt cooles Feature zum Baden. Von Ketzin bis Brandenburg hat die Havel viele Seitenarme und Ankerbuchten, so dass jeder Bootsfahrer einen schönen Platz zur Rast oder für die Nacht findet. Wir wollten aber weiter.

Die nächste halbe Stunde erwies sich als weniger spannend, wir fuhren auf die Schleuse Brandenburg zu, und es begann fürchterlich zu regnen. Alle gingen rein, doch unser Fahrer musste draußen bleiben, was sich auch nicht als tragisch erwies, da der Fahrerstand überdacht ist.
Doch das nächste Abenteuer war nicht weit, Schleusen mit einem Hausboot. Alles verlief sehr glatt, und durch die von den Vermietern mitgegebenen Schleusenhacken konnten wir uns problemlos an den Stangen und Ösen der Brandenburg-Schleuse festhalten. Auch die 2 Crewmitglieder, die noch nie geschleust sind, fiel es sehr leicht. Nur der Regen goss weiterhin wie aus Eimern auf uns herab, und so waren wir nach dem Schleusenmanöver alle durchnässt.

Auf dem Silokanal fuhren wir vorbei am Industriegebiet, es war so ziemlich der langweiligste Teil des Tages, und so hatten wir Zeit, unsere nasse Kleidung aufzuhängen. Nach einer ½ Stunde Industriekanal kamen wir wieder auf schönes Gewässer, der Quintzsee. Dort fährt die Berufsschifffahrt von Berlin/Potsdam – Elbe, so dass an unserem 12 Meter langen Hausboot Schiffe vorbeifuhren, deren Länge unsere um das dreifache und mehr übertrief. Es war der frühe Abend eingebrochen, und wir suchten nach einer geeigneten Anlegestelle.

Steganlage Camping u. Ferienpark Plauer See unweit Plaue

Auf der im Boot vorhandenen Karte konnten wir die Häfen mit gelber Welle sehen, und so suchten wir uns den „Camping u. Ferienpark Plauer See“ raus. Der Hafen mit der Steganlage sah von weitem schon vielversprechend aus, wir sahen die „Gelbe Welle“ für Gastanlieger und steuerten den Steg an. Der Wind machte das Anlegemanöver am ersten ausgewählten Platz nicht viel leichter, und so suchten wir uns einen anderen Anlegeplatz aus, um dort leichter anzulegen.
Da wir nun nicht genau wussten, ob es möglich war, an dem angelegten Platz die Nacht zu verbringen, gingen wir zur Rezeption. Nach erfolgreicher Anmeldung und 24 Euro Gebühr (also 2 Euro mal Meter und kostenloser Stromanschluss) kehrten wir zurück zu unserem Liegeplatz. Die Anlage war wirklich super, ein sauberer Steg, nette Bedienung und ein Sandstrand mit Badeplattform, das einzige Manko: überall Wasserpflanzen.

Fahrradtour zum Einkaufen nach Plaue

Da langsam der Abend einbrach, kümmerten wir uns um unser Abendbrot. Jedoch fehlten uns einige Zutaten, weshalb wir uns die von den Besitzern mitgegebenen Fahrräder schnappten, zur Rezeption gingen, den Weg erfragten und zum nächsten Supermarkt aufbrachen. Der Weg, 3 km bis zum Ort Plaue an der Havel, war eine echte Crosstour durch den Wald, an Maisfeldern vorbei und am Ende durch die Altstadt bis hin zum Supermarkt. Dort eingekauft, den Weg zurückgefahren machten wir uns ans Kochen. Am Abend bauten wir für unseren Hund, Lily, eine kleine Konstruktion auf der Hausboot-Terrasse, wo sie bei der Fahrt angeleint sein konnte, ohne dabei ins kühle Nass zu springen. Davor banden wir sie am Tisch fest, nur hatten wir Sorge, dass sie diesen bei einem Bad gleich mitnehmen würde. Der restliche Abend verlief sehr ruhig, die einen lasen, oder wir saßen auf der Veranda und spielten Skat. Durch Außenbeleuchtung des Hausbootes und Steglicht hatten wir selbst bei Dunkelheit keine Probleme die Kartenblätter zu lesen, und so verging der 1. Abend unseres Abenteuers…

K.V.(14)

Den kompletten Reisebericht unseres Hausbooturlaub gibt’s es hier:
Tag 1 – Übernahme Hausboot am großen Zernsee
Tag 2 – Von Werder nach Plaue (auf dieser Seite sind wir gerade)
Tag 3 – Von Plaue zum Hohenauer-See
Tag 4 – Von Hohenauer-See nach Rathenow
Tag 5 – von Rathenow nach Bahnitz

weiter geht es bald 😉